Autoreninterview mit Chris van Harb
Wenn Sie meinen Blog verfolgen, haben Sie sicherlich schon meine Rezension zu "Grabesrache" von Chris van Harb gelesen. Und sicherlich ist Ihnen auch aufgefallen, dass ich mich nicht nur für Bücher, sondern auch für die Autoren, die hinter den Geschichten stecken, interessiere. Deshalb habe ich heute wieder ein kleines Interview für Sie.
Ich freue mich sehr, dass ich Chris van Harb, der Autorin von "Grabesrache" ein paar Fragen stellen durfte.
Und hier kommt das Interview!
Liebe Chris, vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, meine Fragen zu beantworten. Ich freue mich sehr!
Liebe Irina, ich freue mich sehr, dass du
mich zu deinem Autoreninterview eingeladen hast. Dankeschön!
Seit wann schreibst du und wie bist du zum Schreiben gekommen?
Meine Mutter
ist Redakteurin und Autorin. Ich habe sie immer schreiben gesehen und klar,
dass ein Kind das dann auch machen möchte. Sprich, ich schreibe seit ich nicht
einmal schreiben kann. Meine ersten zu Papier gebrachten Geschichten bestanden
aus Strichen, Wellen, Kreisen. Dann kam ich in die Schule und lernte endlich
richtig zu schreiben. Das ging so bis in die Pubertät, danach folgten viele
schreibleere Jahre. Erst als ich wegen des Schauspielstudiums nach Berlin zog,
fing ich wieder an zu schreiben. Die zig Eindrücke, die auf mich Dorfkind
hereinprasselten, wollten gebändigt werden.
Was inspiriert dich? Woher nimmst du deine Ideen?
Es sind
Alltäglichkeiten, aus denen sich plötzlich eine kleine Idee entwickelt.
Manchmal reift sie zu einer Geschichte, manchmal ist sie am nächsten Tag
vergessen.
Wie würdest du dein Genre beschreiben? Von welchen Themen handeln deine Bücher? Und wie bist du auf die Idee zu „Grabesrache“ gekommen?
Zuvorderst schreibe ich humorvoll. Aber auch gruselig,
mysteriös, thrillig…
Ausgangspunkt ist oft eine kriminelle Tat. Danach stehen
Türen und Tore offen für Mörder, Zombies, Geister …
Die Idee zu „Grabesrache“ kam mir in einem kleinen
Antiquariat. Ich kaufe gerne gebrauchte Bücher. Sie erzählen einem nicht nur
die Geschichte des Autors, sondern auch die des Lesers. Kaffeeflecken,
Lippenstift, Kugelschreiberstriche, Brandflecken auf dem Einband. Widmungen,
Liebeserklärungen, Gedankenfetzen innen drin. Sand vom Strandurlaub, getrocknete
Blumen, zerdrückte Moskitos zwischen den Seiten. Und manchmal findet man
besondere Überraschungen. Oftmals verwenden Bücherwürmer ganz witzige Sachen
als Lesezeichen. Tankquittungen von vor 15 Jahren, Einkaufszettel, Kinderfotos.
Sehe oder finde ich so etwas, bildet sich um die Geschichte im Buch eine
weitere. Und so kam ich auf die Idee zu "Grabesrache". Was wäre, wenn eine junge
Frau in einem Antiquariat ein Buch findet, das mehr zu erzählen hat? Die
Geisterperspektive kam dazu, weil ich das Übersinnliche faszinierend finde.
Gibt es eine bestimmte Tageszeit, zu der du am liebsten schreibst?
Am liebsten schreibe ich nachts. Aber da mein Tag
meistens um 6 Uhr morgens beginnt, ist alles, was ich nach 23 Uhr schreibe, nur
noch konfuser Quatsch. Darum haue ich abends in die Tasten. So zwischen 18 und
22 Uhr.
Wie lange braucht es, bis so ein Buch entsteht (von der Idee bis zum fertigen Buch)?
Die Idee
keimt einige Wochen in mir. Immer wieder kommt ein neues Puzzlestück hinzu,
neue Charaktere, Situationen...Dann
bastle ich mir eine schriftliche Rohfassung, was so zwei bis drei Wochen dauern
kann. Früher schrieb ich drauflos und verrannte mich total. Für das Schreiben
der Geschichte brauche ich eins, zwei, drei Monate. Und dann folgt, wie ich bei
„Grabesrache“ erfahren musste, die „eigentliche Arbeit“. Das Überarbeiten und
Überarbeiten und Überarbeiten *schnauf*. Was wieder locker zwei bis vier Wochen
in Anspruch nimmt.
Welches Genre liest du persönlich am liebsten?
Krimi, Thriller, Grusel, Horror, Fantasie (aber ohne
Kriege). Allerdings landet ab und zu auch mal etwas Romantisches, Erotisches,
Biographisches, Geschichtliches …auf meinem Nachttisch. Wenn mich Schreibstil
und Geschichte ansprechen, lese ich alles.
Arbeitest du gerade an einem neuen Buch? Worauf dürfen wir uns freuen?
Zur Zeit arbeite ich an „Grabesrache – Vampir
von Berlin“. Es ist der zweite Teil der „Grabesrache-Reihe“. Das Buch liegt in
den letzten Zügen (ich auch). Noch ein paar Seiten, dann geht es an das
Korrektorat/Lektorat. Beim ersten Teil ("Grabesrache") war der Hauptkritikpunkt
der Leser, dass die Geschichte zu kurz ist. Dass sie gerne mehr gelesen hätten.
Bitteschön, das wird es diesmal geben. Amélie (meine Protagonistin) hat es mit
einer Mordserie aus den 1957er Jahren in Berlin zu tun. Ich nehme den Leser
nicht nur mit auf eine abwechslungsreiche, verstrickte, gefährliche,
mysteriöse „Zeitreise“, sondern bringe ihm auch Berlin (ich liebe diese Stadt -
KREUZBERG) und das Leben einer Schauspielstudentin ein wenig näher.
Vielen Dank noch einmal für dieses wunderbare Interview! Es freut mich sehr, dass du bereits an dem zweiten Teil zu "Grabesrache" arbeitest und ich bin schon sehr gespannt darauf!
Sie wollen noch mehr über die Autorin und ihre Werke erfahren? Dann schauen Sie hier vorbei:
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