Was macht eigentlich ein freier Texter?
Wenn ich gefragt werde, was ich beruflich mache und ich antworte: "Ich bin freie Texterin", werde ich meistens fragend angeguckt. Und dann geht es los mit der Erklärerei. Während die einen begeistert sind, schauen mich andere meistens immer noch verwirrt an und fragen, ob es denn überhaupt "richtige" Arbeit wäre. Viele Menschen können sich einfach nicht vorstellen, was hinter diesem Beruf steckt. Daher möchte ich Ihnen in diesem Artikel einen kleinen Einblick in meine Arbeit geben.
Was ist denn nun ein freier Texter und ist es ein richtiger Beruf?
Allgemein
kann man den Beruf Texter folgendermaßen definieren: Ein Texter schreibt Texte aller Art, zum Beispiel für Unternehmen, Freiberufler, Textagenturen oder Privatpersonen. Dabei
arbeitet der Texter entweder in einer Werbeagentur oder freiberuflich.
Der Texter wird übrigens auch Copywriter genannt.
Da
ich das Schreiben und die Freiheit liebe, habe ich mich entschieden,
hauptberuflich als freie Texterin zu arbeiten. Ich kann somit von zu Hause aus arbeiten und selbst
entscheiden, wie viel ich arbeite, wann mein Arbeitstag beginnt oder
endet und wann ich Urlaub habe. Andererseits bin ich natürlich auch für
mein Einkommen selbst verantwortlich. Ich muss selbstständig Kunden
akquirieren und Eigenwerbung betreiben, Angebote und Rechnungen
erstellen und über meine Einnahmen und Ausgaben Buch führen.
Ein
freier Texter ist somit ein richtiger Beruf! Für mich ist es allerdings
nicht nur ein Beruf, mit dem ich Geld verdiene, sondern ein Beruf, den
ich liebe. Und etwas Schöneres kann man sich doch nicht vorstellen, oder?
Und was genau macht ein freier Texter?
Meinen Berufsalltag würde ich folgendermaßen beschreiben: spannend, abwechslungsreich, inspirierend und manchmal auch stressig.
Im
Kundenauftrag schreibe ich verschiedene Texte fürs Internet. Das können Ratgebertexte für Artikelportale, Produktbeschreibungen für Online-Shops, Blogartikel oder Texte für Websites sein. Hauptsächlich verfasse ich Texte für die Bereiche Mode,
Beauty, Wohnen/Einrichten sowie positive Psychologie und
Persönlichkeitsentwicklung. Das sind alles meine Lieblingsthemen, mit denen ich mich auch privat täglich beschäftige. Unter Referenzen erfahren Sie, für wen ich regelmäßig texte und wen ich zu meinen Kunden zählen darf.
So sieht mein Arbeitstag aus
Mein Arbeitstag beginnt etwa zwischen 7:30 Uhr und 8:00
Uhr. Mit einem Kaffee bewaffnet, kontrolliere ich zunächst meine E-Mails und sehe nach,
welche Aufträge anstehen.
Wenn ich einen Auftrag erhalte, enthält dieser in der Regel auch ein Briefing. Das Briefing informiert mich u.a. über das Thema des Textes, die Textart (z.B. Ratgebertext, Produktbeschreibung u.s.w.), die Zielgruppe, die Wortanzahl, die Wörter,
die ich unbedingt in den Text einbauen muss (Keywords) u.v.m. An diese Vorgaben muss ich mich unbedingt halten. Der
Auftraggeber erwartet von mir einen inhaltlich und sprachlich korrekten,
sowie gut klingenden Text, der seine Zielgruppe anspricht. Dafür habe ich natürlich nicht ewig Zeit, sondern
muss mich an einen vereinbarten Abgabetermin halten.
Doch
bevor ich mit dem Schreiben beginne, muss ich recherchieren, das heißt,
ich muss Informationen zum Thema sammeln. Dabei notiere ich mir
zunächst Stichpunkte. Zuerst überlege ich, was mir selbst zu diesem Thema einfällt und schreibe auf, was ich bereits weiß. Dann suche ich nach weiteren Informationen zu diesem Thema im Internet. Ist die Recherche abgeschlossen, gliedere ich meine Stichpunkte und überlege
mir Zwischenüberschriften (natürlich werden diese später noch
überarbeitet).
Dann
erst beginnt die Schreibarbeit. Ich erstelle zunächst einen Rohtext,
sprich einen ersten Textentwurf. Dabei schreibe ich einfach drauflos,
ohne mich zu lange mit einzelnen Sätzen aufzuhalten. Wenn der Rohtext geschrieben ist, mache ich eine kurze Pause, lenke mich ein wenig ab und
setze mich erneut an den Text. Nun kann er überarbeitet werden: Sätze
werden umformuliert, gekürzt, gestrichen. Der Text wird immer kürzer und
knackiger. Erst wenn ich mit jedem einzelnen Satz meines Textes zufrieden bin,
überprüfe ich die Rechtschreibung und schaue nach, ob ich alle
Kriterien, die im Briefing genannt wurden, erfüllt habe. Erst dann ist
der Text fertig und kann abgeschickt werden. Eine kurze Verschnaufpause, und weiter
geht es mit dem nächsten Text!
Ein Text ist also nicht mal eben so geschrieben, nein, es stecken viele
Stunden Arbeit dahinter: Recherchieren, schreiben, überarbeiten und
korrigieren - das alles nimmt mehrere Stunden in Anspruch. Hinzu kommt
noch der Zeitdruck. Alles muss perfekt sein und schnellstmöglich
abgegeben werden. Mit einem Text am Tag ist es noch lange nicht getan.
Will man sich ein Einkommen aufbauen, muss man täglich mehrere Texte
schreiben.
Neben
dem Schreiben muss ich natürlich auch andere Aufgaben erledigen:
Angebote erstellen, Rechnungen schreiben sowie Einnahmen und Ausgaben
notieren, die ich dem Finanzamt am Ende des Jahres mitteilen muss. Hinzu
kommen noch Marketing und Kundenakquise.
Einen Acht-Stunden-Tag gibt es für einen
freien Texter einfach nicht mehr. Manchmal muss ich auch am Wochenende arbeiten. Wenn ein Text bis zum
Abgabetermin fertig sein muss, dann führt kein Weg dran vorbei.
Meistens
müssen die Aufträge schnell bearbeitet werden und dann kann es schon
ganz schön stressig werden. Denn dann muss ich unter Zeitdruck kreativ
sein.
Texter
sein ist also gar nicht so einfach, aber trotz allem liebe ich diesen
Beruf!
Bildquelle: Pixabay.com
Du hast es mal wieder auf den Punkt gebracht:-). Trotzdem würde ich nie mehr etwas anderes lieber tun.
AntwortenLöschenVielen Dank, Jana!
LöschenIch natürlich auch nicht :)
LG Irina
Sehr schön beschrieben, die Arbeitsweise eines Texters. Ich bin auch Texter. Darauf-los-schreiben ist keine schlechte Taktik. Allerdings definiere ich meist vorher die Hauptkundenprobleme bzw. Hauptnutzen der Zielgruppen. Nach einer Überarbeitung sieht dann oft alles ganz anders aus ...
AntwortenLöschenHallo Texter und vielen Dank für den Kommentar!
LöschenRichtig, das Definieren des Kundennutzens ist auch ein wichtiger Punkt. Schließlich muss man sich ja in die jeweilige Zielgruppe hineinversetzen und für diese schreiben. Das mache ich natürlich auch :)
LG Irina
Toller und informativer Artikel, Irina - der beste Beweis dafür, dass du die Richtige für deinen Job bist.
AntwortenLöschenFreut mich, dass du mir den Wunsch erfüllt und einen bisschen mehr über deinen Texteralltag erzählt hast - freue mich auf weitere Beiträge! :)
Hallo Michaela,
Löschenvielen vielen Dank für dein Kompliment! :) Du weißt gar nicht, wie ich mich darüber freue! :)
LG Irina
Hallo Irina
AntwortenLöschenDanke für diesen tollen Artikel.
Er war eine echte Inspiration für mich, da ich gerade dabei bin mir ein zweites Standbein als Texterin aufzubauen.
Liebe Grüsse
Nina
Hallo Nina,
Löschendas freut mich!:)
Vielen Dank!
Liebe Grüße
Irina
Vielen lieben Dank für diesen aussagekräftigen und unterhaltsamen Text über deinen Beruf :) Es ist wirklich interessant zu lesen, was Menschen über ihren eigenen Beruf denke und welche Aspekte sie deutlich hervorheben. Das hat mich wirklich inspiriert, da ich gerade im Abitur stecke und mir überlege, welche Berufe wohl zu mir passen würden. Die Arbeit des freiberuflichen Texters klingt da geradezu perfekt. Danke <3
AntwortenLöschenHallo BubbleBee,
Löschenschön, dass du hier vorbeigeschaut hast und vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Es freut mich sehr, dass ich dich mit meinem Beitrag ein wenig inspirieren konnte!:)
Da du ja gerade dein Abitur machst...wenn dir die Arbeit eines Texters gefallen könnte, dann suche doch vielleicht zunächst einmal nach einer Ausbildung in dieser Richtung oder nach einem Studium, der in etwa mit diesem Beruf zu tun hat. Als freiberuflicher Texter brauchst du zwar nicht zwangsläufig eine solche Ausbildung, aber schaden kann es nicht. Danach kannst du ja immer noch überlegen, ob du dich mit diesem Beruf selbstständig machen oder vielleicht lieber in einer Webeagentur o.ä. arbeiten möchstest. Denn bis du wirklich von dem Texterjob leben kannst, kann es ein langer und steiniger Weg werden und du wirst auf jeden Fall finanzielle Rücklagen brauchen..vor allem ca. in den ersten 3 Jahren. Meiner Meinung nach ist es einfach besser, zunächst eine Ausbildung o.ä. zu machen, bevor man sich in die Selbstständigkeit wagt. :)
Ich wünsche dir viel Erfolg für deine Prüfungen! :)
Liebe Grüße
Irina